
Donnerstag, 22. September 2022
15:00–
17:00 Uhr
15:00–17:00 Uhr
WORKSHOP 1
Tootling PLUS – Förderung des
Verhaltens und der Sprache …
.
WORKSHOP 1 | Raum 1.201
Tootling PLUS – Förderung des Verhaltens und der Sprache im Primarbereich durch eine neue Form des Positive Peer Reporting
Isabelle Erbslöh, Tanja Jungmann
Schwierigkeiten beim Spracherwerb oder beim Erlernen der Zweitsprache Deutsch können negative Auswirkungen auf verschiedene Bereiche der kindlichen Entwicklung haben, u. a. auf die Bewältigung sozial-interaktiver Aufgaben. Die hohe Komorbidität von sprachlichen Schwierigkeiten und sozial-emotionalen Verhaltensauffälligkeiten ist inzwischen durch verschiedene deutschsprachige sowie internationale Studien sehr gut belegt (z. B. Rißling et al., 2015). Aus dieser Konstellation entstehen Bedarfe nach wirksamen und zugleich praxistauglichen Konzepten, die neben der Förderung sprachlicher Kompetenzen auch die emotionale und soziale Förderung in heterogenen Lerngruppen mit unterschiedlichen Lern- und Entwicklungsständen z. B. im Verhalten und in der deutschen Sprache fokussieren.
Im Workshop werden zunächst die theoretischen Grundlagen des „Positive Peer Reporting“ (PPR) und der Forschungsstand zu verschiedenen Varianten dieser überwiegend im US-amerikanischen Sprachraum verbreiteten Maßnahme skizziert. Zentrale Aspekte sind dabei der Einsatz und das Üben des strukturierten Lobens der Lernenden untereinander bzgl. angemessener Verhaltensweisen, um soziale Interaktionen innerhalb der Klassengemeinschaft zu verbessern. Der Schwerpunkt
liegt auf der Vorstellung der Variante „Tootling“ (Skinner, Skinner & Cashwell, 1998; Hintz et al., 2014) sowie der modifizierten Variante „Tootling PLUS“, die beide das Ziel verfolgen, die Aufmerksamkeit der Lehrkräfte und Lernenden stärker auf die Wahrnehmung und Anerkennung positiver Verhaltensweisen und Interaktionen zu legen. Die Variante „Tootling PLUS“ wurde unter Berücksichtigung verschiedener sprachheilpädagogischer Prinzipien, wie z. B. der Kontextoptimierung (Motsch, 2014) und den Modellierungstechniken (Dannenbauer, 2002) weiterentwickelt, damit neben sozial-emotionalen auch sprachliche Kompetenzen gefördert werden können. Die Phasen der „Vorbereitung“, „Einübung“ und „Umsetzung“ werden mit den Teilnehmer*innen interaktiv erarbeitet und Möglichkeiten der Verknüpfung mit sprachfördernden Elementen aufgezeigt sowie diskutiert.
WORKSHOP 3
Vom Sprechen zum Lesen und
Schreiben – und umgekehrt?!
.
WORKSHOP 3 | Raum 1.204
Vom Sprechen zum Lesen und Schreiben – und umgekehrt?!
Renate Hofmann, Florentine Paudel, Barbara Prazak-Adam
Im Workshop sollen praxisorientierte Impulse zum Lesen und Schreiben lernen gegeben werden, die von Beginn an das Sprechen, Erzählen und Mitteilen in den Vordergrund rücken. Hierbei soll der Beitrag den als zu wenig Beachtung geschenkten (adäquaten) Angeboten beim Lesen und Schreiben lernen bei Schüler*innen, die unterstützt kommunizieren, Rechnung getragen werden, um somit eine Teilhabe am Unterricht für alle Schüler*innen in den Fokus zu rücken und
Möglichkeiten zur eigenen Selbstbestimmung zu ermöglichen.
In diesem Zusammenhang spielen frühe Literacy-Erfahrungen eine wichtige Rolle, um Schüler*innen in der Lese- und Schreibentwicklung zu unterstützen, die im Rahmen des Workshops thematisiert werden. In diesem Zusammenhang kann auf das frühe Lesen nach Oelwein (2002) verwiesen werden. Daher soll in diesem Workshop einerseits auf grundlegende Erfahrungen in Zusammenhang mit Kommunikationsanbahnung eingegangen und andererseits Handlungsmöglichkeiten
für den Erstlese-Schreibprozess aufgezeigt werden. Exemplarisch wird der Ansatz der analytisch-synthetischen Methode nach Walter und Wilhelm (2015) vorgestellt und praxisnahe Ideen dazu erprobt. In diesem Konzept steht das gemeinsame Erleben im Vordergrund, das eingebettet ist in einen fächerübergreifenden Unterricht.
Dabei stellen gemeinsame Erlebnisse die Grundlage für Sprechanlässe dar, die durch unterschiedliche Modalitäten (Sprachproduktion, Schreiben, Lesen) Möglichkeiten zur Kommunikation für alle anbietet. Im Rahmen des Workshops findet ein Austausch auf persönlicher, theoretischer und sozialer Ebene statt.
WORKSHOP 5
Aufgabenstellungen im (Fach-)Unterricht verständlich gestalten
WORKSHOP 5 | Raum 1.308
Aufgabenstellungen im (Fach-)Unterricht verständlich gestalten
Bettina Scheithauer
Leistungserhebungen wie Tests und Klassenarbeiten ermitteln und überprüfen den Lernerfolg und den Stand der Kompetenzentwicklung der Schüler*innen. Dies geschieht in jedem Unterrichtsfach. Doch überprüfen die Aufgaben das, was Sie zu prüfen vorgeben? Der Anteil an sprachlichem Wissen, der dem Verstehen von Fachaufgaben zugrunde liegt, wird häufig unterschätzt. Bevor Schüler*innen ihr (Fach-)Wissen zeigen und anwenden können, müssen sie die Aufgabenstellung
verstehen, d. h. lesen, aber auch sprachlich entschlüsseln. Dieses sprachliche Erfassen der Aufgabenstellung kann mehr oder weniger gut gelingen und somit z. B. aufgrund unzureichender sprachlicher Kompetenzen zur Barriere für die fachlich inhaltliche Bearbeitung der Aufgabe werden.
Der Workshop zeigt, wie mit Hilfe der Textoptimierung nach Wagner/Schlecker-Schulte (2006) Aufgabenstellungen eines jeden Unterrichtsfaches so gestaltet werden können, dass sie leichter zu erfassen und zu verstehen sind, ohne dabei den kognitiven Gehalt der Aufgabe zu simplifizieren. Neben einer theoretischen und wissenschaftlichen Fundierung erhalten die Teilnehmenden Gelegenheit, die Regeln der Textoptimierung auf Wort-, Satz- und Textebene selbst anzuwenden und
zu diskutieren.
WORKSHOP 6
Diagnostik von Lese- und Rechtschreibleistungen und Förderplanung in der Sek I
WORKSHOP 6 | Raum 1.205
Diagnostik von Lese- und Rechtschreibleistungen und Förderplanung in der Sekundarstufe I
Lea Wiehe, Katharina Weiland
Der Workshop richtet sich an Fachkräfte, die mit Schüler:innen mit schriftsprachlichen Beeinträchtigungen arbeiten und die im Rahmen ihrer Tätigkeit Diagnostik und Fördermaßnahmen auf dem aktuellen fachwissenschaftlichen Stand einsetzen möchten.
Für den ersten Teil ist ein kurzer Input zu schriftsprachlichen Beeinträchtigungen geplant, insbesondere die im pädagogischen Alltag relevanten diagnostischen Kriterien sollen dabei aufgefrischt werden. Anschließend sollen aktuelle Diagnostikverfahren zur Ermittlung von Lese- und Rechtschreibleistungen vorgestellt und bezüglich ihrer Güte und ihrer Aussagekraft für die Planung von Fördermaßnahmen diskutiert werden.
Anhand eines Fallbeispiels werden die diagnostischen Erkenntnisse aus den Lese- und Rechtschreibtests illustriert. Diese Erkenntnisse sollen im zweiten Teil als Grundlage für eine exemplarische Förderplanung anhand eines strukturierten Modells genutzt werden. Dazu werden die Teilnehmer:innen Schwerpunktsetzungen und Ziele der Förderung erarbeiten. Konkrete Förderinhalte und Übungsformate werden abschließend auf Grundlage von empirischen Wirksamkeitsnachweisen diskutiert.
WORKSHOP 12
Möglichkeiten videotherapeutischer Angebote für Kinder und Jugendliche mit komplexen Störungsbildern …
WORKSHOP 12 | Raum 1.307
Möglichkeiten videotherapeutischer Angebotefür Kinder und Jugendliche mit komplexen Störungsbildern – Erfahrungen aus der Sprachtherapie
Hildegard Kaiser-Mantel
Seit der Corona-Pandemie haben sich viele SprachtherapeutInnen auf videotherapeutische Angebote als „neue“ Form des kontaktlosen Umganges eingelassen. Alle Störungsbilder dürfen über den Videokanal behandelt werden.
Therapeutische online-Angebote können nach den jetzigen Erfahrungen durchaus als gleichberechtigte Versorgungsform angesehen werden.
So gibt es viele Möglichkeiten Video-Behandlungen mit Kindern und Jugendlichen mit komplexen Störungsbildern zielführend und interaktiv zu gestalten.
Video-Therapie ist immer das, was wir daraus machen: einfach machen und einfach machen.
18:00–
21:00 Uhr
18:00– 21:00 Uhr
ERÖFFNUNG UND PREISVERLEIHUNG IM ROTEN RATHAUS
Preis „Gute Sprache“ 2020 & 2022 und Zukunftspreis der dgs mit anschließendem Begrüßungsgetränk