Digitale Tools und KI für den (Schrift-)Spracherwerb: Empirische Erkenntnisse, Hilfe für heute und Perspektiven für morgen
Jun.-Prof. Dr. Heiko Holz
Dass digitale Tools und künstliche Intelligenz (KI) einen substanziellen Beitrag zur Förderung des (Schrift-)Spracherwerbs leisten können, ist hinlängst bekannt. Seit der Veröffentlichung des Chatbots ChatGPT von OpenAI ist KI nun auch in aller Munde und die Möglichkeiten, KI bei der Unterstützung des (Schrift-)Spracherwerbs einzusetzen, scheinen grenzenlos. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, den Überblick über evidenzbasierte und pädagogisch motivierte mit KI ausgestatteten digitalen Tools zu behalten.
Der Vortrag gibt zunächst einen Überblick über die Definitionen verschiedener Formen von KI, bevor der konkretisierte pädagogisch wirksame Einsatz von digitalen Tools und KI im (Schrift-)spracherwerb unter die Lupe genommen wird, um Kinder und Erwachsene heute zu unterstützen. Abschließend werden Zukunftsperspektiven aufgezeigt, wie die rasanten Entwicklungen im Bereich KI die Sprachheilpädagogik weiter unterstützen können.
Dazu gibt der Vortrag einen interdisziplinären Impuls und Einsicht über den Forschungs-, Entwicklungs- und Transferprozess digitaler Tools aus Intervention, Diagnostik und Lernmaterialien für den (Schrift-)Spracherwerb aus Sicht unterschiedlicher Disziplinen und beleuchtet Fragen wie “warum ist die automatische Spracherkennung von (gestörter) Kindersprache so schwierig?”. Hierzu werden aktuelle Forschungsprojekte sowie selbst entwickelte und evaluierte Tools vorgestellt: vom digitalen spielbasierten Rechtschreibtraining Prosodiya für legasthene Grundschulkinder über die intelligente Sprachsuchmaschine KANSAS für Lehrende in Alphabetisierung und Grundbildung zur entwicklungsproximalen Textauswahl für Lernende bis hin zur automatischen Spracherkennung und Generierung individuell zugeschnittener Bilderbuchgeschichten für ein digitales dialogisches Lesen.