
= virtuell
Hinweis:
Die virtuellen Workshops finden in Zoom-Meetings statt, die nicht aufgezeichnet werden.
Angemeldete WS-Teilnehmende erhalten am Montag, 19.09.2022 die Zugangslinks per E-Mail.
Dienstag, 20. September 2022
16:00–
18:00 Uhr
16:00–
18:00 Uhr
VIRTUELLER WORKSHOP
Der, die oder das? StrateGe in der sprachheilpädagogischen Praxis
VIRTUELLER WORKSHOP
Der, die oder das? StrateGe in der sprachheilpädagogischen Praxis
Stephanie Riehemann, Maria Lenzen
Viele Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen oder Deutsch als Zweitsprache zeigen im Grundschulalter Auffälligkeiten im Artikelgebrauch (Lenzen et al. 2021a). Ihre eingeschränkte Genuskompetenz wirkt sich zunehmend negativ auf den Erwerb weiterer sprachlicher Kompetenzen (z.B. Kasus) oder Ihren Bildungserfolg (z.B. im freien Schreiben) aus. Insbesondere im Kontext von Mehrsprachigkeit kann jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass sich eine ausreichende
Genussicherheit im Laufe der Zeit ohne eine gezielte Förderung einstellt (Riehemann 2021b).
Dieser Praxisworkshop beschäftigt sich mit der konkreten, methodischen Umsetzung der strategieorientierten Genusförderung (StrateGe), die innerhalb von acht Fördereinheiten eine Veränderung des kindlichen Genuslernverhaltens initiiert (Riehemann 2021a). Anhand einer exemplarischen Intervention werden die verschiedenen Phasen des Konzeptes veranschaulicht, einzelne Übungen von den Teilnehmer*innen praktisch erprobt und auf ihre Alltagstauglichkeit hin diskutiert.
VIRTUELLER WORKSHOP
BiSS-Fit:
Sprachlich fit von der Kita in die Schule
VIRTUELLER WORKSHOP
BiSS-Fit: Sprachlich fit von der Kita in die Schule
Laura Harbecke, Claudia Wirts
Im Rahmen der Bund-Länder-Initiative BiSS Transfer begleitet der Staatsinstitut für Frühpädagogik in Kooperation mit Dr. Karin Reber (Regierung von Oberbayern) und Dr. Richard Sigel (LMU München) das Verbundprojekt „BiSS-Fit: Sprachlich fit von der Kita in die Schule“ (https://www.ifp.bayern.de/projekte/qualitaet/biss-fit.php). Die im Verbund erarbeitete Blended-Learning-Qualifzierung soll die Erarbeitung von Wissen und Kompetenzen im Bereich sprachlicher Bildung unterstützen und den Austausch zwischen Kita und Schule fördern. Dabei stehen Kinder mit besonderem sprachlichem Förderbedarf im Fokus, insbesondere Kinder mit Deutsch als Zweitsprache.
Im Rahmen des Workshops können die Teilnehmer*innen einzelne Qualifizierungsbausteine erproben und erhalten auch im Nachgang des Kongresses die Möglichkeit, Praxisaufgaben und Blended-Learning-Bausteine im Schul- bzw. Kita-Alltag weiter zu bearbeiten.
Theoretischer Hintergrund:
Die erfolgreiche Bewältigung des Übergangs vom Kindergarten in die Schule ist grundlegend für den spätere schulische Entwicklung und den Bildungserfolg. Insbesondere der erfolgreiche Schriftspracherwerb hängt eng mit den sprachlichen Fähigkeiten und Literacy-Kompetenzen der Kinder im Vorschulalter zusammen (u.a. Duncan et al., 2007; Weber, Marx & Schneider, 2007). Die Begleitung der Bildungsprozesse im Bereich Sprache und Literacy ist am effektivsten, wenn sie alle
Aspekte der kindlichen Entwicklung einbezieht und auf einem einheitlichen Sprachbildungskonzept gründet (u.a. Sylva, Melhuish, Sammons, Siraj-Blatchford & Taggart, 2004; Copple & Bredekamp, 2009).
Ob der Transfer von Qualifizierungsinhalten in das Alltagshandeln gelingt, hängt jedoch maßgeblich davon ab, wie gut die Praxisimplementierung begleitet wird und ob die Inhalte nah genug an der Alltagspraxis orientiert sind (vgl. Kappauf, Egert & Wirts, 2019; Wirts et al, 2019). Durch die hohe Flexibilität im Blended-Learning-Format können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Inhalte besser in den Alltag einbinden, bedarfsgerecht Inhalte auswählen und mit geringem Aufwand
längerfristig bei der Implementierung begleitet werden. Das Blended-Learning-Konzept BiSS-Fit wird daher aktuell gemeinsam mit Pädagog*innen aus Kitas, Grund- und Förderschulen konzipiert und anhand der Praxisrückmeldungen überarbeitet.
Mittwoch, 21. September 2022
16:00–
18:00 Uhr
16:00–
18:00 Uhr
VIRTUELLER WORKSHOP
SprachNetz – Digitalität in interdisziplinärer
Kooperation und sprachbezogener Förderdiagnostik
.
VIRTUELLER WORKSHOP
SprachNetz – Digitalität in interdisziplinärer Kooperation und sprachbezogener Förderdiagnostik
Maren Eikerling, Stephan Sallat, Stefanie Hahn, N. Helbing, Maria Busch
Das Projekt SprachNetz ist mit der Entwicklung einer digitalen Plattform für die interdisziplinäre Förderdiagnostik und Förderplanung im Bereich Sprache und Kommunikation befasst. SprachNetz nutzt dabei die Potentiale digitaler Medien und digitaler Lehr-Lernplattformen für die integrierte Zusammenführung diagnostischer und förderbezogener Informationen und Maßnahmen. Dabei werden die Potenziale von Teletherapie und -beratung unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse und Kompetenzen interdisziplinärer NutzerInnen, die mit diesem Themengebiet befasst sind, für die Kooperation
untereinander nutzbar gemacht.
Durch virtuelle Runde Tische werden interdisziplinäre Netzwerke von pädagogischen und medizinisch-therapeutischen Fachkräften sowie Eltern ermöglicht, welche die inklusive Gestaltung von allgemeinen und sprachlichen Bildungs- und Entwicklungsprozessen sowie von Systemübergängen gemeinsam verantworten (z.B. Familie-Kita, Frühförderung/Therapie-Kita, Kita-Schule). Ebenso werden im Projekt digitale Bildungsangebote für Fachkräfte und Eltern zum Aufbau förderdiagnostischen Wissens und Kompetenz umgesetzt sowie digitale Formen von Qualitätsmanagement und Verlaufsdiagnostik erprobt.
Im Workshop erproben die Teilnehmer*innen mit Hilfe der in SprachNetz zentralen „Virtuelle Runde Tische“ den interdisziplinären Austausch in der Förderplanung im Bereich Sprache und Kommunikation.
Ebenso werden im Workshop die im Rahmen des Projekts entwickelten E-Learning-Formate für Eltern, Erzieher*innen, Lehrer*innen, Therapeut*innen, Mediziner*innen zum Aufbau förderdiagnostischen Wissens und Kompetenz sowie zum Spracherwerb und der Bildungsrelevanz von Sprachstörungen vorgestellt und erprobt. Dabei erwerben die Workshopteilnehmer*innen auch Wissen über digitale Formen von Qualitätsmanagement und Verlaufsdiagnostik.
Neben der Vorstellung der Anwendungsmöglichkeiten von SprachNetz und der Erprobung ihrer Funktionen sollen mit den Teilnehmer*innen die Anwendungserfahrung reflektiert und ihre Erfahrungen und Anmerkungen für die Weiterentwicklung der Plattform nutzbar gemacht werden.
VIRTUELLER WORKSHOP
„Ich will lesen!“ – Förderung des
Schriftspracherwerbs bei lernverweigerndem
Verhalten anhand von multimedialen Büchern
VIRTUELLER WORKSHOP
„Ich will lesen!“ – Förderung des Schriftspracherwerbs bei lernverweigerndem Verhalten anhand von multimedialen Büchern
Lana Schiefenhövel
Der Schriftspracherwerb stellt für viele Kinder mit lernverweigerndem Verhalten eine ganz besondere Herausforderung dar: Buchstaben sollen mit viel motorischem Geschick leserlich geschrieben, Laute synthetisierend gelesen und die Beziehung zur Lehrkraft ausgehalten werden. Kinder wollen schreiben und lesen lernen – auch, wenn es sich manchmal nicht so anfühlt. Um auf mehreren Ebenen den Schriftspracherwerb trotz der erschwerten Umstände zu fördern und gut im Kontakt
mit dem Kind zu bleiben, können multimediale Bücher eingesetzt werden.
„Ich will lesen“ sagte ein 8-jähriges Kind, nachdem es die Synthese einsilbiger lautgetreuer Wörter gemeistert hatte.
Drei Fallbeispiele zeigen, wie das Lesen- und Schreibenlernen trotz sprachlicher und emotional-sozialer Beeinträchtigungen mit Hilfe von multimedialen Büchern möglich ist und wo die Grenzen des Einsatzes von multimedialen Tools liegen.
Kinder, die Beziehungen beim Lernen nur schwer aushalten, erleben sich als selbstwirksam, wenn sie sich selbst eine Hilfestellung beim Lesen bieten. Diese Hilfestellung bieten multimediale Bücher durch ihre Text-, Bild- und vor allem Tonfunktion. Die Kinder nehmen sich beim Lesen mit der Audiofunktion auf, um sich dann selber beim Lesen zuzuhören. Sie sind motiviert und verbessern sich, das Gelesene soll sich gut und verständlich anhören. Aufnahmen der Lehrerin können
immer wieder abgespielt und angehört werden. Das Kind und die Lehrkraft bleiben im Gespräch, da die Lehrkraft weniger als korrigierende Instanz, sondern eher als hilfreiches Modell wahrgenommen wird. Multimediale Bücher bieten dem Schriftspracherwerb geeignete sprachheilpädagogische Lernplätze und können zur Sicherung von Lernzielen pragmatisch mit in den Unterrichtsalltag einfließen. Einzelne Beiträge können in Text und Bild in Print-Schülerzeitungen veröffentlicht
werden.
Durch aktive Medienarbeit mit Präsentationscharakter wie zum Beispiel dem Vorstellen des eigenen multimedialen Buches im Klassenzimmer oder dem Mitarbeiten an einer kleinen Schülerzeitung in der Schule, erfahren die Kinder ihre partizipative Rolle und nehmen sich als kompetente Ansprechpartner*innen im schriftlichen Ausdruck wahr. Trotz ihrer massiv erschwerten Startbedingungen beim Schriftspracherwerb.